Alkoholismus
Bis das Gegenteil bewiesen ist, kann gesagt werden das Alkoholismus die schlimmste Krankheit in Deutschland ist. Wie soll dem so sein? Wir dürfen mit nahezu 100%iger Sicherheit davon ausgehen, dass 5-6% der Bevölkerung chronisch alkoholabhängig ist (also schwer mit ihrer Alkoholsucht leben mit meist tödlichen Folgen oder ernsten Folgekrankheiten) und weitere 5% - 10% schweren Alkoholmissbrauch betreiben und ziehen wir einen Schnitt, dann sind das rund 10% alkoholkranke Menschen in Deutschland. Nehmen wir nun 3 Co-abhängige als Beispiel die unter dem Alkoholismus des Betroffenen leiden, dann können wir noch 24 Millionen Bürger hinzufügen. Das sind 32 Millionen Menschen, die in Deutschland mit Alkoholismus konfrontiert sind. Nicht zu sprechen von anderen (illegalen) Drogen, Medikamentenabhängigkeit usw. 4,3 Millionen trinken Alkohol am Arbeitslatz, ergo Alkoholprobleme die sich auf die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse auswirken. Ein Unternehmen mit 100.000 Mitarbeitern verliert an Produktivität pro Jahr 100 Millionen Euro nach einer Formel des Stanford Research Instituts. Das größte Problem bei dieser unbehandelt meist tödlichen Krankheit ist, dass diese Krankheit mit Scham besetzt ist mit dem Motto „Ja nicht drüber reden“. Über den Alkoholiker wird sehr wohl gesprochen – hinter seinem Rücken – aber keiner spricht mit ihm.
Alkoholprobleme
Viele Menschen, die im Umfeld eines Abhängigkeitserkrankten vom Alkohol leben stellen immer wieder und als erstes die Frage: Wann ist ein Mensch Alkoholiker und wenn ja was sind die Maßnahmen die ergriffen werden müssen um diesem zu helfen. Eine gute Definition ist „wenn Alkohol Probleme schafft ist Alkohol das Problem“
Der Alkoholentzug
Der erste und wichtigste Schritt ist ein Alkoholentzug. Es handelt sich hier darum, den Alkohol dem Körper zu entziehen. Dies erfolgt in einem Krankenhaus. Das muss kein Krankenhaus sein, das sich spezifisch nur um Alkoholismus fokussiert sondern kann ein normales Krankenhaus sein oder ist dies öfters ein Bezirkskrankenhaus. Beide können den Alkoholentzug mit unterstützenden Medikamenten durchführen. Die Dauer eines solchen Alkoholentzuges kann zwischen 7-10 Tagen liegen.
Die Alkoholentwöhnung
Es ist zu raten, dass eine Alkoholentwöhnung so rasch wie möglich nach der Alkoholentgiftung stattfindet um zu verhindern, dass der Alkoholiker in der Zeit zwischen dem Alkoholentzug und der Alkoholentwöhnung wieder „zur Flasche“ greift. Beide Maßnahmen werden stationär durchgeführt. Einen Alkoholentzug ambulant durchzuführen ist nicht zu empfehlen, da dieser mit Medikamenten unterstützt werden muss und diese meist nur stationär verabreicht werden dürfen. Ein sogenannter kalter Alkoholentzug (ohne ärztliche Hilfe und Medikamenten) ist auf keinen Fall zu empfehlen. Es kann zu lebensbedrohlichen Entzugserscheinungen kommen, u.a. D.T. oder epileptische Krampfanfälle. .
Die Alkoholsucht
Die Alkoholsucht wurde in Deutschland 1963 als eine Krankheit anerkannt. Durch eine Vereinbarung im Jahr 1978 wurde zwischen den Rentenversicherungsträgern und den Krankenkassen geregelt, dass die Alkoholentgiftung von den Krankenkassen bezahlt (als Akutmaßnahme) wird wogegen die Alkoholentwöhnung von den Rentenversicherern (als eine Rehamaßnahme). Die Privatkrankenkassen sehen die Alkoholsucht nach wir vor als eine selbstverschuldete Krankheit an und – je nach Vertrag – können eine solche Behandlung auf Kulanz oder ganz übernehmen. Meistens jedoch auf Kulanz abhängig vom Belegungsvertrag mit den entsprechenden Einrichtungen. In einem 1983 gefällten Bundesgesetz wurde hingegen Alkoholismus als eine nicht selbst verschuldete Krankheit anerkannt.